Mit dem Tuktuk fahren Chris und ich zum Tonle Sap, grösster See Südostasiens. Er ist das fischreichste Binnengewässer der Erde. Im Juni wächst der Mekong auf das vierfache Volumen und drängt dadurch das Wasser des Tonle Sap Flusses flussaufwärts, damit ist der Tonle Sap der einzige substantielle Fluss, der im Laufe des Jahres seine Richtung ändert. An dessen Ende füllen die Wassermassen nun das Becken des Sees. Während der trockenen Jahreszeit weist er eine Oberfläche von 2.600–3.000 km² auf, bis er auf circa 10.400 km² anwächst und bis zu fünfmal so tief ist (von 2–3 m auf 14 m). Wir kaufen für 20$ ein Ticket und steigen aufs Boot um. Unser etwa zwölfjähriger Bootsführer fährt uns durch Mangrovenwälder, dann an auf hohen Stelzen gebauten Häusern vorbei, bis wir auf das offene Gewässer gelangen. Das gegenüberliegende Ufer ist nicht mehr auszumachen, man fühlt sich wie auf dem Meer. Wir halten bei einem schwimmenden Restaurant, wo es auch ein trostloses Krokodil zu bestaunen gibt. Gemütlich tuckern wir zurück, wo unser Fahrer uns erwartet und zum Hotel bringt. Hier werden auf den Feldern Unkraut und Pflanzenreste verbrannt, die Luft ist voller Rauch, zum Glück nur kurzfristig.
Am Abend besuchen wir das Amazon Angkor Restaurant , wo es ein Buffet mit lokalen Speisen und anschliessend eine Vorführung mit traditionellem Khmer Tanz gibt. Wir wohnen fünf Szenen bei: Glück der Götter, Kokosnuss Tanz, Sieg des Guten, Fischer Tanz und das Apsaras Ballett. Neben den Körperbewegungen ist auch die Handhaltung wichtig, die Gesten haben alle eine Bedeutung wie Knospe, Blume, Stiel, Frucht oder Blatt. Es gibt 1500 verschiedene Hand-Gesten. Bewundernswert auch die Kraft und Balance der Tänzerinnen, welche komplizierte Figuren und Drehungen auf einem Bein stehend vollbringen. Die Tänzer werden begleitet von einer Gruppe von Instrumentalisten und einer Sängerin. Sie spielen Samphor (Trommel), Kong Thom (Gongs im Halbkreis angeordnet), Roneat Ek (Xylophon) und Sralai (Oboe).