Nach dem Frühstück gehe ich um 9 Uhr ins Büro von Discovering Laos und treffe auf die anderen Teilnehmer des Trekkings in den Nam Ha National Park. Xai ist unser Guide. Zuerst besuchen wir den Morning Market, wo Xai Lebensmittel einkauft. Wir steigen ins Tuk Tuk und werden zum Ausgangspunkt Thase unserer Wanderung gefahren. Wir folgen einem schmalen Pfad durch dicht bewachsenen Dschungel. Das Bambus-ähnliche Schilf hat mehrere Anwendungen: Aus den Blütenständen macht man Besen, die Samen werden an die Chinesen verkauft und die jungen Blattstiele sind essbar. Einige Kinder, die uns entgegenkommen, haben gerade solche Blütenstände gesammelt. Ebenfalls verarbeitet werden Gummibäume, deren Rinde aufgeritzt ist und deren Saft in Tassen gesammelt wird.
Auf dem ersten Hügel ist eine Falle aufgebaut, mit welcher Ratten und anderes Kleingetier gefangen wird. Zum Mittagessen bereiten Xai und seine Gehilfen Poulet, Reis, Tomatensauce und Gemüse mit Chili zu. Dabei wird kreativ von Bambusstämmen und Bananenblättern Gebrauch gemacht: aus Bambus entstehen Kochtöpfe und Trinkbecher, Die Bananenblätter dienen als Tischtuch und Teller.
Weiter geht es, Xai zeigt uns die Ratanpflanze, aus deren Aesten Möbel gebaut werden, deren Inneres aber auch essbar ist. Auch Galangal wächst hier, nicht nur die Wurzel wird zum Kochen gebraucht, auch das Innere der Pflanze kann man roh essen, es schmeckt gut. Wir erreichen einen Fluss, den es zu durchqueren gibt, was nicht ganz ohne Zwischenfall geschieht, denn die Steine sind rutschig und das Wasser kommt weit übers Knie.
Bald nach dem Fluss ist unser Dschungelcamp erreicht, eine Lichtung mit einer auf Stelzen gebauten Hütte. Zuerst baden wir im Fluss, dann richten wir uns im Camp ein.
Schnell fabriziert Xai mit der Machete aus Zweigen dünne Streifen, dann werden Astgabeln und Bambusstämme herbei geschafft und ein Gerüst für einen Unterstand gebaut. Mit den Streifen werden die Stämme zusammengebunden.Bananenblätter dienen als Dach und Boden. Zum Znacht gibt es wieder Reis und weitere Köstlichkeiten, zum Beispiel Salat aus der Bananenblüte. Spannend, wie in langen Bambusrohren gekocht werden kann.
Ich kriege einen Schlafplatz mit Moskitonetz in der Hütte und wir gehen schon früh zu Bett. Der Boden ist hart und es wird etwas frisch.