„Due to technical reasons, TRN No 17420 does not touch your station HPT on 3.1.2020.“
Diese SMS war gestern Nacht auf meinem iPhone gelandet. Ich habe also eine Fahrkarte nach Hospet, aber der Zug fährt nicht hin. Das wird interessant.
Schon früh fahre ich mit dem Taxi zum Bahnhof Vasco da Gama. Der Zug sollte um neun Uhr abfahren. Am Bahnhof erkundige ich mich nach meinem Zug. Ja, der wird wirklich umgeleitet und fährt nicht nach Hospet. Ich solle in Hubli aussteigen und dann weiterschauen. Um 9 Uhr ist weit und breit kein Zug zu sehen.
Bald schon treffe ich andere Reisende mit demselben Ziel: R. aus London, er arbeitet in New York als Bassist und Produzent, später P. und M. aus Nottingham und N. und O. aus Toronto.
Im Stationsbüro erfahren wir, dass der Zug um 13 Uhr fahren soll, und ja, in Hubli müssen wir aussteigen. Jetzt steht der Zug wirklich auf dem Perron, allerdings muss noch aufgeräumt werden. Ich finde meinen Wagen und auch den richtigen Sitzplatz. Um 13.30 geht es dann endlich los.
Der Kondukteur hat meinen Namen auf der Liste, spricht gut Englisch, ist freundlich und ermuntert mich, bei der nächsten Buchung meinen Seniorenrabatt einzufordern.
Der Zug fährt oft sehr langsam, wartet unterwegs lange Viertelstunden, und wir kommen überhaupt nicht vorwärts. Dafür gibt es für wenig Geld Mittagessen und die Landschaft ist freundlich. Wir steigen bis auf 700 m auf. Es hat grüne Täler, Hügelketten, Laubwälder, Felder und einen grossen Wasserfall.
Gegen 20 Uhr erreichen wir Hubli, wo wir erfahren, dass um 21 Uhr ein Zug nach Hospet bereitsteht. Wir gehen im Bahnhof essen, um 21 Uhr fährt der Zug wirklich ab. Obwohl wir ja für diesen Zug keine Reservation haben, kriegen alle einen Sitzplatz. Nach Mitternacht kommen wir in Hospet an, es ist zum Glück nicht weit zu meinem Hotel.