Die indischen Brote wie Roti, Naan, Chapati und Paratha schmecken mir ausgezeichnet, und ich wollte schon lange lernen, wie man die backt. Auf Airbnb habe ich einen Workshop entdeckt: An Introduction to Indian Breads.

Ich habe mich angemeldet, und fahre heute zu Jashu, das ist die Gastgeberin. In einer grossen Wohnung werde ich freundlich empfangen. Zuerst gibt es eine kleine Meditation, darauf folgen Erläuterungen zu den verschiedenen Broten und zum Weizen. Auch die Rezepte sind schon ausgedruckt für mich bereit.

Jashu zeigt mir die Zutaten und die Utensilien, welche wir heute verwenden werden. Wir backen alle Brote aus Weizenmehl. Zusätzlich brauchen wir Wasser, Gewürze, Salz, Ghee und Öl. Wir werden Roti, Phulka, Theplas und Laccha Paratha herstellen.

Für Roti brauchen wir nur Mehl, Wasser und Salz. Man könnte auch noch Öl dazutun. Der Teig muss gut geknetet werden, damit er schön geschmeidig wird. Dann darf er 15 Minuten ruhen.

Ich forme kleine Teigkugeln, welche ich auswalle. Es ist gar nicht so einfach, die gleichmässig hinzukriegen. Mit kritischem Blick prüft Jashu, ob der Teig überall gleich dick ist.

Gebacken wird auf einer Eisenplatte und anschliessend ganz kurz auf offener Flamme. Dadurch bläht sich das Roti auf.

Phulka wird auf die gleiche Art hergestellt, nur wird der Teig auf dem Blech fertig gebacken und nicht auf der offenen Flamme. Vor dem Servieren kommt etwas Ghee drauf und der Fladen wird gefaltet.

Theplas haben die gleichen Grundzutaten plus Öl und verschiedene Gewürze. Sie werden dadurch etwas dicker und sind wegen dem Kurkuma schön gelb.

Am meisten gespannt bin ich auf die Parathas, die kamen mir immer kompliziert vor. Man beginnt wieder wie bei den Roti. Nach dem Auswallen beschmiere ich den Teig mit Ghee und sprinkle etwas Mehl drauf, dann wird der Teig wie ein Akkordeonbalg gefaltet. Den entstandenen Streifen rolle ich auf und verstecke das Ende in der Mitte.

Jetzt wird das Teig-Rad wieder ausgewallt. Durch das Falten ist eine Art Blätterteig entstanden. Den backe ich wieder auf der heissen Platte, die fertigen Paratha werden leicht zerstückelt.

Mit all den feinen Broten gehen wir zu Tisch, wo schon Linsen, Reis, Chutneys usw. bereit stehen. Zu fünft geniessen wir ein fantastisches Essen.

Für den Rückweg gehe ich zu Fuss, es ist sehr heiss. Ich komme an einem Printshop vorbei, wo ich den Visumsantrag für Nepal, welchen ich gestern online ausgefüllt habe,  ausdrucken kann.

Gegen Abend nehme ich ein Taxi zur Academy of Music, wo um 18.00 Uhr ein Konzert mit karnatischer Musik auf dem Programm steht. Madhuri Koushik, Gesang, Nyantara Narasimhan, Violine und Ajay Gopi, Mridangam, heissen die jungen Künstler, welche ein mitreissendes zweistündiges Programm bieten. Mindestens ein Lied habe ich wiedererkannt, das habe ich in Thiruvananthapuram gehört.

Zu Fuss geht es zurück zu meiner Airbnb Familie.

25.2.2020