Ich bin früh wach und packe meine Sachen. Nach dem Frühstück holt mich ein Rikschafahrer ab für die Fahrt zum Hafen. Wir halten kurz bei Andamam Bubbles, wo man mir erklärt, ich könne im Laden gegenüber einen USB-Stick kaufen für meine Fotos.
Das ist schnell erledigt und ich erhalte die Bilder von meinem Tauchgang. Weiter geht es mit der Rikscha zum Hafen. Beim Einchecken erklärt mir die Dame, dass sie mich auf die 8.30 Fähre umbuche und ich mich beeilen soll.
In 2 Minuten bin ich an Bord, ich habe einen Sitz in der vordersten Reihe und wir fahren pünktlich los. Diesmal hat es mehr Seegang als bei der Hinfahrt. Nach 90 Minuten kommen wir in Port Blair an. Ich bin wieder im Lalaji Bay View.
Ich kaufe eine Stunde Internet und lade meine Blogs auf meine Homepage. Da ist aber nur Text möglich, für Bilder ist die Übertragung zu langsam.
Im Reiseführer habe ich über die Ross Insel gelesen, da möchte ich hin. Die Fähre verkehrt ab dem Abedeen Jetty und das Billett kauft man auch dort, nämlich dort wo ein Tor mit Andaman Water Sports Complex angeschrieben ist.
Hier hat es kleine Ticket-Stände, die einem die Bootsfahrt nach Ross Island verkaufen. Meine Überfahrt hin und zurück kostet 350 Rs. Mit dem kleinen Boot Platinum erreichen wir nach kurzer Fahrt (800 m) die Insel.
Ross Island war früher die britische Verwaltungszentrale auf den Andamanen. Ab dem 18. Jahrhundert siedelten sich die Briten hier an. Es entstanden Villen, anglikanische Kirchen, Lagerhäuser, eine Druckerei, Spital, Tennisplatz, Schwimmbad, Bäckerei usw.
Die Siedlung hatte ein reiches kulturelles und soziales Leben und galt als Paris des Ostens. Im Jahre 1941 erschütterte ein Erdbeben die Insel und viele Gebäude wurden beschädigt. Die Britten zogen sich erschrocken zurück und Ross Island verfiel.
1942 landeten die Japaner auf der Insel, besetzten sie und bauten Bunker. Nach Hiroshima mussten sich die Japaner zurückziehen und die Insel blieb verlassen. Heute ist sie unter der Aufsicht der indischen Navy.
Ich wandere durch die verlassenen Ruinen, wo sich die Natur ihren Platz zurückerobert. Kaum zu glauben, welcher Prunk einst in den verfallenen Mauern herrschte.
Nach einer guten Stunde kommt das Boot und holt uns ab. Vom Aberdeen Jetty ist es nicht weit zum Cellular Jail. Dorthin führt mein Weg. Das ist ein ehemaliges britisches Gefängnis. Um einen zentralen Wachtturm hat es mehrere Flügel, ursprünglich sollen es sieben gewesen sein.
Oft wurden politische Gefangene hier untergebracht. Darum ist das Gefängnis auch ein Symbol für die Unabhängigkeit.
Ich wandere zurück zum Zentrum. Port Blair ist, anders als ich es nach meinem ersten Eindruck beschrieben habe, doch eine Stadt. Zentrum ist wohl der Turm mit der Uhr, um welchen sich lebhafte Einkaufsstrassen wie der Aberdeen Bazaar, gruppieren. Ich habe langsam Hunger, aber für’s Nachtessen ist es zu früh. 2 Samosas und ein paar Fruchtsäfte helfen.
Ich komme an einem Coiffeursalon vorbei und lasse mir die Haare schneiden. Nach dem Haarschnitt erhalte ich noch eine zünftige Kopf- und Schultermassage inklusive Nacken knacken! Der Coiffeur ist sehr geschickt. Für die ganze Behandlung will er nur 80 Rs.
Beim Schneider möchte ich meine Hose etwas verkürzen lassen, die Beine sind zu lang und das stört mich. Der Schneider zeigt aber kein Interesse. Gibt es vielleicht spezifische Änderungsschneider und solche, die nur neue Kleider machen?
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