Um fünf Uhr holt mich mein Taxi ab und bringt mich zum Flughafen. Einchecken und Security sind in 10 Minuten erledigt. So habe ich Zeit für einen Kaffee und ein Sandwich, bevor mein Flug um 7.30 Uhr abfliegt.

Gegen neun Uhr landen wir in Thiruvananthapuram, ich nehme ein Prepaid Taxi zu meinem Hotel Safire Residence. Ich beziehe mein Zimmer und gehe im Restaurant Sree Lekshmi Narayana Bhavan frühstücken. Masala Dosa ist gut und günstig, auch der Milchkaffee mundet.

In der Nähe entdecke ich einen Tempel: Gandhari Amman Temple. Sehr schön farbig, im Innern hat es verschiedene Schreine. Eine bekannte Sehenswürdigkeit in dieser Stadt ist der Padmanabhaswamy-Tempel, den schaue ich mir als nächstes an. Auffallend ist der siebenstöckige Gopuram.

Nicht-Hindus dürfen diesen Tempel nicht betreten, und Hindus müssen die Kleidervorschriften befolgen. Es hat überall Garderoben, wo die Gläubigen ihre nicht benötigten Kleidungsstücke und sonstige Sachen gegen Gebühr deponieren können.

Thiruvananthapuram liegt am Meer, darum will ich als nächstes den Strand sehen. Ein halbstündiger Marsch bringt mich zum Valiathura Beach. Von hier fahren Fischerboote raus, sonst hat der Strand nicht viel zu bieten und ist schmutzig.

Hinter dem Strand liegt die St. Antony’s Forane Church, die gibt ein schönes Fotosujet her. Durch schmale Strasse wandere ich an gediegenen und sicher nicht ganz billigen Wohnhäusern vorbei zurück zum Zentrum. Es ist sehr heiss und feucht. Mittagessen in einem urigen Lokal, anschliessend passiere ich das für sein taubenschlagähnliches Gebäude bekannte Indian Coffeehouse. Dann geht es zurück ins Zimmer unter die Dusche.

Im Internet finde ich einen Hinweis auf das Swathi Music Festival. Im Kuthiramalika Palace gibt es vom 4. bis am 19. Januar Konzerte mit Musik von Swathi Thirunal Rama Varma (1813-1846), dem einstigen Maharaja von Travancore.

Heute um 18 Uhr spielen Sri Sanjay Subrahmanyan – Gesang, Sri S.Varadarajan – Violine, Neyveli Sri Venkatesh – Mridangam und Sri Anirudh Athreya – Kanjira. Das Konzert beginnt in 45 Minuten, also nehme ich ein Taxi und befinde mich bald in einem lauschigen Innenhof mit überdachten Sitzreihen.

Die faszinierende Musik beginnt meist mit kurzen Melodien, welche zwischen Gesang und Violine imitiert und variiert werden. Die Phrasen werden länger, Violine und Gesang finden sich zusammen, Mridangam und Kanjira treten dazu und begleiten mit komplexen Mustern. Im Hintergrund vibrieren die Klänge eines grossen Saitenisnstrumentes, dessen Namen ich nicht kenne.

Nach drei Stunden gehe ich zum Hotel zurück, wo aber nicht an Schlaf zu denken ist. Eine Gruppe von Trommlern hat einen Auftritt, das ganze Hotel dröhnt, sodass ich nach draussen gehe und das Spektakel verfolge. Nun kommt auch noch ein riesiger Elephant, bunt geschmückt und eine Schalmei spielt. In Thiruvananthapuram ist offenbar überall Fest.

Mit einer Französin, welche auch aus ihrem Zimmer vertrieben wurde, wechsle ich ein paar Worte; wir machen ab, morgen zusammen auf Sightseeing zu gehen.

14.1.2020