Um 7 Uhr werde ich vom Guide von Les Rives abgeholt für die Tour zu den Cu Chi Tunnel. Am Pier steige ich mit 7 anderen Gästen ins Schnellboot, welches uns in 1 Stunde und 20 Minuten die 65 km flussaufwärts bringt.
Die ersten Tunnel von Củ Chi entstanden 1948 im Krieg gegen die Kolonialmacht Frankreich, um Waffen, Vorräte und Menschen zu schützen. Nachdem die Japaner 1941/42 zunächst über die französischen Besatzer gesiegt hatten, jedoch 1945 gegenüber den USA kapitulierten, kehrten die französischen Besatzer nach Indochina zurück. In Indochina leisteten jedoch viele Eingeborene Widerstand gegen die Besatzer (teils aus Unabhängigkeits- und Freiheitsstreben, teils aus Protest gegen unterdrückerische Besatzungspolitik, teils aus Nationalbewusstsein, teils aus sozialistischen Ideen heraus). Während die Franzosen vertrieben wurden, entsandten die USA Truppen nach Vietnam, die nach der Unabhängigkeit und Teilung des Landes in Südvietnam blieben. Als die entsandten US-Streitkräfte unweit von Củ Chi ein Hauptquartier errichteten, ahnten sie noch nicht, dass die Überfallenen dort unter der Erde agierten. In den 1960er-Jahren erweiterten vietnamesische Partisanen, die Vietcong, das Tunnelsystem in Ausdehnung und Tiefe massiv, bis es schließlich auf eine Gesamtlänge von 200 Kilometern auf drei Ebenen angewachsen war. Unter der Erde waren ganze Städte entstanden mit Schulen, Lazaretten, Büros und Schlafgelegenheiten. Die unterirdischen Gebäude waren durch Tunnel von ca. 80 cm Höhe und 60 cm Breite verbunden. Als Eingänge dienten mit Grasbewuchs und Laub getarnte Klapptüren. Die Eingänge waren zudem durch einfache, aber wirkungsvolle Fallen wie Bambusspieße gesichert. (Wikipedia)
Die Tunnels sind niedrig und eng, für gross gewachsene Europäer schwierig. Was muss das für ein Überlebenskampf gewesen sein!!
Nach dem Mittagessen geht es zurück nach HCMC.
Ich wandere zum Fluss und folge der Dong Khoi. Gemäss Reiseführer erwarte ich einige Buchhandlungen, aber finde nur Luxusläden wie Hugo Boss, Omega und so.
Am Ende steht die Notre Dame, die ist aber eingerüstet. Ich gehe weiter zum War Remnants Museum. Draussen sind Panzer, Flugzeuge und Helikopter, im Gebäude findet sich eine bedrückende Ausstellung zum Krieg. Schlimm sind die Berichte über die Massaker durch die US und erschreckend die Auswirkungen der Streubomben, des Napalms und des Agent Orange. Das ist schwer zu ertragen.
Ich kehre zurück ins Hotel.