Ich gehe vor dem Frühstück los, weil ich eine Tour gebucht habe und vor acht Uhr beim McDonalds am Tha Phae Gate sein will. Ich bin früh genug dort, dass ich gegenüber einen Kaffee trinken kann.
Offenbar ist das ein wichtiger Treffpunk der Tourveranstalter, es hat viele Reisegruppen und ebensoviele Kleinbusse. Um 8 Uhr kommt auch meiner, wir sind 12 Touristen (ich bin der einzige Europäer), dazu Fahrer und Guide.
Wir fahren aus Chiang Mai raus und halten nach 20 km bei der grossen PTT-Tankstelle an der Strasse 3035. Hier gibt es Toiletten, Marktstände, ein 7-Eleven und was man sonst noch so brauchen könnte. Nachdem sich alle eingedeckt haben, fahren wir weiter durch Reisfelder, Bananenplantagen, Baumreihen, auch ein paar Kühe weiden im Gras.
Um 10 Uhr sind wir beim auf 750 m.ü.M. gelegenen Watchirathan Wasserfall. Das Flusswasser des Mae Klang fällt ungefähr 70 Meter in die Tiefe. Ein imposanter Anblick, die Sonne kommt auch noch raus und spendiert uns einen Regenbogen.
Nun geht es per Auto weiter zum Sirithan Wasserfall. Der ist zwar etwas weniger hoch, aber auch sehr schön in der grünen Dschungellandschaft.
Gegen 11 Uhr erreichen wir Mae Klang Luang, wo Kaffee angebaut und verarbeitet wird. Früher wurde das ganze Gebiet zum Opiumanbau verwendet. Seit zwanzig Jahren versucht man, mit Kaffeeanbau und Landwirtschaft für die Bauern eine Alternative zu entwickeln.
Die Kaffeefrüchte werden zuerst gewässert, wobei die, die oben auf schwimmen, schlecht sind und weggeworfen werden. Die Schale wird entfernt und die Bohne getrocknet. Aus der Schale kocht man hier einen rötlichen Tee. Die Bohnen werden geröstet, je nach Dauer gibt es eine helle, mittlere oder dunkle Röstung.
Wir kriegen den Kaffee zum Probieren, auch den Kaffeeschalentee, und einen blauen Tee der Butterfly Blue Pea. Es gibt verschiedene Produkte zu kaufen, wie zum Beispiel Bananenchips, die mir gut schmecken. Auch Stoffe werden angeboten, und man kann der Weberin zuschauen. Beim nächsten Halt in diesem Landwirtschaftsgebiet gibt es Mittagessen: Suppe, Reis, Poulet, Gemüse.
Beim Markt hat es ein Riesenangebot an Früchten und Gemüsen, frisch und getrocknet. Daneben auch verarbeitete Produkte. Ich decke mich mit Cashewnüssen sowie getrockneten Erdebeeren und Mangos ein.
Weiter geht es den Berg hoch, wir kommen zum Parkplatz für den Gipfel und spazieren zum 2565 m hohen Doi Inthanon.
Auf dem Gipfel herrschen deutlich niedrigere Temperaturen als im übrigen Thailand, was zu einer völlig anderen Vegetation führt. Efeu rankt an dicken Eichen empor, die wegen der hohen Luftfeuchtigkeit mit Moosen bewachsen sind. Inmitten eines Waldes steht ein Schrein, der dem Namensgeber gewidmet ist: Prinz Intha Witchayanon, ein Regent von Chiang Mai, genannt der Siebte Chao Luang (Reg. 1870–1897), hat bereits früh die Wichtigkeit dieser Bergregion für die Umgebung erkannt. Er bestimmte, dass seine sterblichen Überreste hier beigesetzt werden sollten.
Zunächst war der Berg daher als Doi Luang (Königlicher Berg) bekannt. Als der Prinz dann im Jahre 1897 starb, wurde seine Asche in einer kleinen Chedi beigesetzt, die bald ein Ziel für Pilger wurde. Zu seinen Ehren trägt der Berg seitdem seinen Namen in abgekürzter Form: Doi Inthanon. Neben dem Schrein gibt es einen Naturlehrpfad und militärische Radaranlagen.
Etwa 200 Meter unterhalb des Gipfels hat die „glorreiche thailändische Armee mit der Hilfe des thailändischen Volkes“ (Text auf einer Gedenktafel) seinem Königspaar ein Denkmal gesetzt: jeweils zum 60. Geburtstag wurde für König Bhumibol Adulyadej (1987) und Königin Sirikit (1992) eine Chedi in modernem Stil errichtet. Beide Chedis sind außen mit Relief-Mosaiken geschmückt, an der Chedi des Königs in einem rötlichen Braunton, an der Chedi der Königin in verschiedenen Violett-Tönen. Innen steht jeweils eine große Buddha-Statue. Nicht nur die Gebäude sind beeindruckend, drumherum hat es wunderschöne Gartenanlagen.
Das war der letzte Ort unserer Tour, und wir fahren in 1.5 Stunden zurück nach Chiang Mai.
Ich spaziere zum Hotel und gehe auf dem Weg nochmals ins Restaurant House Kitchen zum Nachtessen.