Das war eine richtige Jet-Lag-Nacht, welche wir abwechselnd mit Lesen, wach Sein und Schlafen hinter uns brachten. Um 8 Uhr gehen wir zum ausgezeichneten Frühstück, anschliessend machen wir uns auf dem Weg nach Nonthaburi, wo wir das Ortsmuseum besuchen wollen. Auf dem Weg zum Pier passieren wir den Bowie Health Massage Shop, welchen ich vom letzten Jahr kenne und entscheiden uns spontan für eine Thai-Massage. Nach einer Stunde sind wir durchgeknetet und gerade gebogen und bereit für unseren Erkundungstag.

Wir nehmen am Thewet Pier das Chao Phraya Expressboot nach Nonthaburi, das sind 15 Stationen und es dauert eine Weile. Wir geniessen die Stadtbesichtigung vom Fluss aus.

Das Nonthaburi Museum ist direkt am Pier gelegen und in einem alten Gebäude untergebracht, welches schon als Schule und Stadtverwaltung diente. Die Ausstellung schildert die Geschichte der Schwemmebene, Entwicklung der Landwirtschaft und die verschiedenen Kulturen und erwähnt wichtige Persönlichkeiten der Stadt. Wir erfahren, dass das Meer einst bis Ayutthaya reichte und diese ganze riesige Ebene Schwemmland ist.

Nach dem Museum schlendern wir auf der Pracharat Road zum Markt, welcher immens gross ist und kaufen Grapefruit und Ananas, welche schon mundgerecht zubereitet sind, und Mango Sticky Rice. Kurz nach dem Markt säumen Hersteller und Händler von Buddha Amuletten die Strasse, und wir kaufen zwei Figürchen (je 100 Baht).

Zurück am Pier finden wir eine Sitzbank und geniessen unser Früchte-Mittagessen.

Wie wir damit fertig sind, ist auch das Boot bereit zur Rückfahrt, und wir bleiben diesmal bis zur Memorial Bridge sitzen. Von hier spazieren wir zum Museum Siam, wobei wir auf dem Weg den imposanten Blumenmarkt besuchen.

Das Museum Siam ist wirklich unterhaltsam und versucht aufzuzeigen, was Thainess bedeutet.

Wir beschliessen, zu Fuss zum Hotel zurückzukehren und machen noch einen Abstecher zum Golden Mount. Die Aussicht auf Bangkok ist im Abendlicht besonders farbig. Makaber sind die Geier Skulpturen, welche auf die Cholera Epidemien zurückgehen. Hier der Text der Informationstafel:

Im Jahr 1820, während der Herrschaft von König Rama Il (1809-1824), breitete sich die Cholera-Krankheit von der Insel Penang-lan im heutigen Norden Malaysias nach Bangkok aus und forderte in der Hauptstadt mehr als 30.000 Todesfälle. Damals war es nicht üblich, die Leichen in der Altstadt einzuäschern. Der Transport der Leichen erfolgte durch das einzige hierfür zugelassene Stadttor. Dieses Tor befand sich zufällig am nächsten zum Sraket-Tempel (auf Thailändisch als Wat. Sraket bekannt). Daher wurde der Tempel zum Hauptaufnahmeort für die vielen Leichen, die jeden Tag hereinkamen. Allerdings war der Tempel der großen Zahl an Toten nicht gewachsen, einige Leichen mussten auf dem freien Gelände des Klosters zurückgelassen werden, da sie nicht rechtzeitig eingeäschert oder begraben werden konnten.
Geier kamen zum Tempel, um die Leichen zu verschlingen. Die übertragbare Krankheit breitete sich in Bangkok bis zur frühen Regierungszeit von König Rama V. (1868-1910) in jeder Trockenzeit weiter aus. Der Tempel wurde zum Hauptnahrungsplatz für Geier. Die schwerste Epidemie ereignete sich im Jahr 1849, während der Herrschaft von König Rama III. (1824–1851), als einer von zehn Menschen in Bangkok und den umliegenden Gebieten durch die Krankheit starb. Die letzte Ausbreitung der Krankheit erfolgte im Jahr 1881. Damals starben täglich Hunderte. Der riesige Haufen Leichen lockte berühmte Meditationsmönche an, insbesondere Somdej Phra Phutthachan (Toh Chramarangsi), die kamen, um die Vergänglichkeit der Existenz zu beobachten.
Während der sechs Jahrzehnte, in denen sich die Cholera ausbreitete, war der Sraket-Tempel voller Geier, sei es auf Ästen, Tempelwänden und sogar auf dem Klostergelände der Mönche. Die Geier breiteten ihre Flügel aus und wetteiferten miteinander um Mahlzeiten, wodurch eine große Szene entstand, an die in der Legende von den „Geiern des Sraket-Tempels“ erinnert wird.

Bald sind wir beim Hotel und essen in einem Strassenrestaurant für 370 Baht ausgiebig und gut.