Heute gehe ich vor dem Frühstück auf eine Laufrunde. Ich habe mir den Chitlada Park vorgenommen, der ist nicht weit von meinem Hotel. Es sind knapp zwei Kilometer bis dorthin und es hat noch wenig Verkehr. Der Weg führt an grossen Militärgeländen vorbei und auch eine Tempelanlage ist zu sehen. Der Park ist nicht grün, wie ich mir gedacht hatte, sondern ziemlich überbaut, mindestens an der Peripherie. Aber es hat Wasserkanäle ringsum und ein breites Trottoir mir Velo/Laufweg. Es hat schon einige Läufer, einer steigt aus seinem Porsche, eine Frau ist am Strecken und ein dritter hat schon einen Krampf. Nach zwei Runden um den Park kehre ich zurück zum Hotel für Dusche und Frühstück.
Dann spaziere ich den Weg, den ich gestern genommen hatte, nach Süden. Gestern hatte ich einen Coiffeur gesehen, da lass ich mir heute die Haare schneiden und mich rasieren. Das tut gut und kostet 225 Baht. Am Demokratiedenkmal vorbei geht es weiter, dann kommt die Riesenschaukel.. Diese stammt aus dem Jahre 1784. Wer hoch genug schwingen konnte, versuchte, einen Sack mit Gold zu erhaschen, der an einer Stange hing. Der Spass hatte viele tödliche Unfälle zur Folge und wurde 1935 verboten.
Mein erstes Ziel heute ist der Wat Saket, oder Golden Mount. Ich löse mein Billet (100 Baht) und gehe die Stufen hinauf. Oben von der Pagode aus hat man eine tolle Rundsicht auf die riesige Stadt. Auf dem Rückweg kommt man an vielen Geier-Skulpturen vorbei.
Diese erinnern an den Cholera Ausbruch von 1820, als über 30’000 Menschen an dieser Krankheit starben. Die Toten wurden zum Wat Saket gebracht. Es war nicht möglich, alle Leichen zu kremieren, sodass man die Toten herumliegen liess. Bald schon war der Tempel eine Fressstelle für Geier.
Nach diesem gräuslichen Szenario gehe ich weiter nach Chinatown und zwänge mich durch den wuseligen Markt an der Sampeng Gasse. Es gibt hier alles und vor allem sehr viel Plastik und Glitzer. Als es mir zu eng wird, nehme ich eine Querstrasse und gehe bei einer Strassenküche essen. Auch das chinesische Essen schmeckt mir sehr gut.
Ich wandere weiter durch die Gassen mit vielen kleinen Shops und Werkstätten und komme zum Tempel mit dem Goldenen Buddha. Im dritten Stock hat es eine Ausstellung zur Geschichte dieser Statue. Die Herkunft ist ungewiss. Im Jahre 1954 wurde für sie ein neuer Tempel gebaut. Als die Statue 1955 an ihren neuen Standort gehievt wurde, riss das Seil und die Statue stürzte zu Boden. Dabei zerbrach die äussere Schicht. Es wurde klar, dass sich darunter eine goldene Statue verbarg, die wohl getarnt war. Die Statue ist 3 m hoch und wiegt 5,5 Tonnen.
Ich bin nicht weit weg vom Kanal und suche das nächste Pier für das Expressboot. Das dauert etwas, weil der Kanal nicht überall zugänglich ist. Vom Si Phraya Pier bringt mich das Boot zurück zum Thewet Pier.