Bangalore hat seit 2011 eine Metro. Die will ich heute ausprobieren. Ich möchte Tipu Sultans Sommerpalast besuchen, und der liegt an der Metrostation Krishna Rajendra Market. Ich gehe zur Station M. Gandhi Road, wo man zuerst durch die Sicherheitskontrolle muss. Es gibt einen Billettschalter und ich erkundige mich nach der Fahrt. Ich müsse in Kempegowda umsteigen und es koste 22 Rs. Da bin ich dabei und erhalte ein Token.
Dieses Token hält man beim Eingang an den Kasten und wird durchgelassen. Jetzt muss ich herausfinden, in welche Richtung mein Zug fährt, das erweist sich als einfach, da bei beiden Bahnsteigen alle Stationen aufgelistet sind. Bald kommt der Zug und ich steige ein.
Im Zug ist nochmals die ganze Strecke mit allen Haltestellen abgebildet, ausserdem wird die nächste Station am Bildschirm und per Lautsprecher angekündigt, und man erfährt, auf welcher Seite man aussteigen soll.
Schnell bin ich an meinem Umsteigeort und finde sofort meinen Anschlusszug. Hier herrscht ein ziemliches Gedränge, ich werde aber sehr bevorzugt behandelt und im Zug bieten mir mindestens drei Männer ihren Sitz an. Sehe ich schon so alt aus?
Am Ziel angekommen, wird das Token am Ausgang in den Kasten geworfen. Jetzt muss ich nur die Strasse überqueren und betrete den Sommerpalast von Tipu Sultan, nachdem ich meinen Ausländer-Obolus von 300 Rs entrichtet habe. Das über 200 Jahre alte Gebäude ist nicht sehr gross, bezaubert aber mit seinen vielen reich verzierten Säulen auf zwei Stockwerken und den farbigen Wänden.
Im Untergeschoss hat es eine kleine Ausstellung mit Bildern und Erläuterungen. Ich erfahre, dass Tipu schon im 18. Jh. Raketen entwickelt hat, die fast 2 km weit flogen.
Gleich neben dem Palast hat es einen hübschen Tempel, welchen ich auch gleich besuche.
Mein nächstes Ziel ist der Lal Bagh Botanische Garten, welchen ich zu Fuss erreichen will. Ich durchquere ein Viertel mit vielen kleinen Läden, eine Busstation, dann offenbar das Auto- und Maschinenquartier, wo in dunklen Gemächern an Autokühlern, Motoren und an Drehbänken gearbeitet wird.
Am Nordeingang betrete ich den Park. Bei der Blumenuhr erfahre ich auf einer Tafel, dass es für den Park einen Audioguide gibt. Den kaufe ich mir und lade ihn auf mein iPhone.
So spaziere ich drei Stunden durch den Park. Auch hier gibt es einen Musikpavillon, weiter geht es zum Rosengarten, dann zum See. Über den Wollbaum hat mir gestern Praveen erzählt. Der Audioguide bringt mich aber auch an neue Orte, so den Lotusteich, den Taubenschlag und den Bonsai-Garten. Das Kaktus-Haus ist leider geschlossen.
Ein Uber-Taxi fährt mich zurück zur Brigade Road. Bei WOW-Momo esse ich und plaudere mit zwei deutschen Studentinnen. Anschliessend leiste ich mir einen grossen Kaffee in der Matteo Coffea.