Nach dem Frühstück suchen wir eine Wäscherei und werden unweit unseres Hotels fündig. Wir möchten die Wäsche am gleichen Tag wieder abholen, das kostet etwas mehr, aber mit 40’000 Kip pro Kilo ist der Preis akzeptabel. Wir spazieren Richtung Wat Xieng Thong. Google führt uns durch eine Tempelanlage ohne Ausgang, so landen wir per Zufall im Heuan Chan Heritage House.
Das Heuan Chan Heritage House hiess zunächst Villa Xieng Mouane, benannt nach dem Dorf, in dem es errichtet wurde. Dieses Haus ist ein seltenes Beispiel eines im Luang Prabang-Stil erbauten Holzhauses.
Herr Thong Sayasith, der ursprüngliche Eigentümer des Hauses, war ein Beamter am ehemaligen laotischen Königshof, der einen Häuserblock entfernt lag. Obwohl er kein Mitglied des Königshauses war, genoss er einen hohen Status. Sein Haus und sein Garten sind grösser als die meisten Wohnsitze in Luang Prabang. Thong Sayasith beauftragte im 20. Jahrhundert einen Architekten aus dem Ou-Flusstal mit dem Bau des Hauses.
1996 erwarb die Regierung das Haus von der Familie von Herrn Thong Sayasith. Das Haus wurde dreimal renoviert, 1996, 2006 und 2017. Heute beherbergt es ein Museum und der Garten ist ein Zentrum zur Förderung des kulturellen Erbes der ehemaligen königlichen Hauptstadt oder der Lebensart von Luang Prabang.
Wir geniessen diese Oase und probieren im Café einen authentischen Lao Kaffee, welcher dickflüssig ist und leicht nach Kakao schmeckt.
Weiter geht es zum Ock Pop Tok Shop, wo es traditionelle laotische Webereien und andere kunsthandwerkliche Erzeugnisse zu kaufen gibt. Ock Pop Tok bedeutet Osten trifft Westen. Es sind sehr kunstvolle Tücher und Kleider mit angemessenen Preisen.
Wir besuchen den Wat Xieng Thong Tempel.
Wat Xieng Thong (Tempel der Goldenen Stadt) ist ein buddhistischer Tempel an der Nordspitze der Halbinsel Luang Prabang. Wat Xieng Thong wurde 1559/60 von König Setthathirath erbaut und ist eines der bedeutendsten laotischen Klöster.
Nun wandern wir zum German Lao Cultural Center, einer Hilfsorganisation zur Unterstützung der Schulkinder. Es gibt eine Bibliothek und man kann neue und gebrauchte Bücher kaufen.
Gleich gegenüber ist die Puck Luck Kitchen, wo wir hervorragendes Thai Essen geniessen.
Wir wollen das Living Crafts Center von Ock Pop Tok besuchen und folgen der Strasse Nr. 1 für gut 2 km. Auf dem Weg erstehe ich noch ein Stromkabel für mein Ladegerät mit einem hiesigen Stecker, weil der schweizerische doch arg wackelt.
Das Living Arts Center liegt in einem Park am Fluss und dokumentiert spannend die Seidenproduktion, informiert über Baumwolle, Färben, Weben, und wie man versucht, dieses traditionelle Kunsthandwerk und die Weberinnen zu etablieren.
Das früheste Beispiel für Seidenstoffe wurde um 3630 v. Chr. gefunden. Der Legende nach entdeckte eine chinesische Prinzessin das Geheimnis der Seidenproduktion, als sie unter einem Maulbeerbaum saß und ein Kokon in ihren Tee fiel. Sie bemerkte, wie sich der Faden auflöste, und so war die Seidenproduktion geboren.
Seide ist eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Geschichte.
Nachdem die Chinesen herausgefunden hatten, wie man Seide herstellt, versuchten sie, das Geheimnis geheim zu halten – sie bewahrten es mehr als 3.000 Jahre lang eifrig.
Die Strafe für die Enthüllung dieses Geheimnisses war soziale Schande und sogar der Tod. Auf den berühmten Seidenstrassen wurde Seide in ganz Asien und Europa gehandelt. Erst als der byzantinische Kaiser Justinian im Jahr 552 n. Chr. zwei Mönche nach China schickte, um das Geheimnis zu stehlen, wurde Seide in Europa hergestellt.
Frankreich und Italien hatten im 15. und 17. Jahrhundert eine riesige Seidenindustrie.
Etwa 6 Weberinnen sind an der Arbeit in einer offenen Hütte mit Blick auf den Mekong. Über die künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten dieser Frauen kann man nur staunen.
Wir nehmen für 50’000 Kip ein Tuktuk zurück zum Nachtmarkt.